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Raucher sind reinlich und keine Weicheier

Wer nicht lesen will, kann hören

Eine ironische Betrachtung autofahrender Trolle der Gattung Kippenschnipper

In einer, in meiner Freizeit erstellten, nicht repräsentativen Studie habe ich herausgefunden, was ich in der Titelzeile schrieb.
Wie ich zu dieser Erkenntnis gelangt bin?

Nun, seit einigen Jahren nutze ich einen nicht geringen Teil meiner Freizeit nicht mehr für Dinge die gewöhnlich Spaß machen wie Freunde treffen oder wandern, sondern für eine belächelte und eher deprimierende Aktivität – dem Einsammeln von Müll.

Erst nur aus dem Naturschutzgebiet unweit meiner Wohnung mit einer gewissen Verwunderung, wie man selbst dort eher achtlos mit der Welt umgeht. Eigentlich nur, um meine Augen beim Blick über wunderschöne Seen inmitten echter Natur nicht vom Anblick weggeworfener Taschentücher und Essensumverpackungen beleidigt zu finden und etwas wenn auch Kleines aber praktisch beizutragen.

Nicht, dass das auch nur ein Tropfen auf irgendeinem Stein wäre, aber irgendetwas Sinnloses muss man ja machen.

Zurück zum Thema. Wie so oft kommt man vom Einen zum Anderen oder genauer vom Ende zum Anfang. In meinem Falle vom Naturschutzgebiet zum Weg dorthin.

Dieser führt teils an der eher wenig befahrenen B313 entlang, an Feldern und Bächen vorbei und an Waldeinfahrten zu Forstwegen.

Die Waldeinfahrten sind praktische Ruheplätze für Fern- und Nahfahrer mit Hang zum Entsorgen von Hausmüll, Windeln und allgemein störenden Dingen, die man schließlich nicht in seinem Dunstkreis haben möchte.

Apropos Dunst. Das führt mich wieder zu meiner Studie. Da ich nicht verallgemeinern und sagen möchte, dass an allen Orten größerer Müllentsorgungen ebenfalls Kippen und/oder leere Zigarettenpackungen zu finden sind sondern lediglich an 100%, habe ich mir über Zigarettenverbraucher so meine Gedanken gemacht.

Dabei habe ich beim Auflesen von Müll entlang der Straße folgende Beobachtung gemacht:

These 1: Raucher sind keine Weicheier, denn egal ob Sommer oder Winter, ob Sonne oder Regen, die Menge an aus dem Fenster entsorgter Zigarettenkippen bleibt nahezu unverändert gleich. Respekt!

Was mir eher Sorgen bereitet ist, dass neben den Kippen oft leere Bierflaschen und Flachmänner liegen. Das kann aber auch daran liegen, dass die schiere Häufigkeit der zu findenden Kippen dafür sorgt, dass diese auch immer in nächster Nähe liegen. Dann habe ich mich aber beruhigt. Es sind natürlich nicht die Fahrer, denn die trinken und Rauchen zu Ihrer und der Sicherheit Anderer nicht, es sind die Beifahrer!

These 2: Raucher sind reinlich. Denn wer mag schon Kippen im Auto? Da macht es voll Sinn, diese durch’s Fenster zu expedieren und manchmal, um die Umwelt nicht durch den Energieverbrauch durch zu häufiges Fensteröffnen zu belasten, diese erst zu sammeln und dann in einem Rutsch aus dem KFZ zu befördern.

Schließlich sind die Dinger ja so klein, was macht da schon eine weggeworfene, mit Schwermetallen und Giftstoffen belastete Kippe aus? Immerhin hat man ja durch das Inhalieren schon seinen Beitrag zum Schutz Anderer geleistet und einen Teil des Giftes im Sinne des Allgemeinwohls aus der Zigarette gesaugt.

Zudem bleibt diese ja auch nicht lange belastet, denn viele der Stoffe sind wasserlöslich. Ein richtiger Regen und die Dinger sind weniger giftig als der Rest der Umwelt. Das zeigen ja Untersuchungen z.B. des Grundwassers. Also ist doch alles in Ordnung.

Außerdem ist es für Raucher wirtschaftlich sinnvoll, denn sie müssen sich nicht ganz so viele von den Dingern reinziehen, um über ihre Lungen zur Menge täglich notwendigen Giftkonsums zu gelangen. Warum rauchen, wenn man das Ganze auch kostenfrei essen und trinken kann?

Mal kurz hochgerechnet: Ich finde auf einer verhältnismäßig wenig befahrenen Bundesstrasse je Woche und Kilometer etwa 50 Kippen.

Darüber lässt sich zwar nicht hochrechnen, wie viele Kippen in Deutschland tatsächlich aus dem Fenster geworfen werden, denn das hängt eben von der Menge an mit Rauchern bestückter Fahrzeuge / pro Zeiteinheit ab.

Aber ich rechne mal Spaßeshalber mit den mickrigen 50 Kippen je km. Bei einer Länge von rund 229.600 km Stand 01.01.2023, beidseitig befahren = 459.200 km x 50 = 22.960.000 Kippen je Woche oder 1.197.200.000 je Jahr mit über 7000 Schadstoffen, davon mindestens 50 krebserregend.

Der BUND hat dazu etwas Interessantes veröffentlicht. Weltweit landen wohl ca. 2/3 aller Zigarettenkippen in der Natur. https://www.bund-bremen.net/meer/stoppt-kippen-in-der-umwelt/

Dort ist ebenfalls zu lesen, dass eine Zigarettenkippe 1000 Liter Wasser mit Nikotin vergiften kann, lassen wir mal alle anderen Gifte weg. Dazu kommt der Kunststoff (Zellulose-Acetat) aus dem die Kippen hergestellt sind = Mikroplastik. Erst in der Natur, dann in unserem Magen. Lecker!

Und ich habe mir schon Sorgen gemacht, bis ich über die Größe des Universums nachgedacht habe.

Ich bin echt erleichtert! Was macht da ein Planet schon aus und schließlich könnten ja 3/3 aller Kippen in der Natur landen und nicht nur 2/3. Vielleicht sollte ich auch gar keinen Müll einsammeln. Wer weiß schon, wie dieser dann entsorgt wird?